Archiv der Kategorie: Balkanurlaub 2015

Berichte aus dem (geplanten) Balkanurlaub im Herbst 2015 von Flo und Steffi.

Nach Hause :-)

Leider ist der Abschlussbericht etwas auf der Strecke geblieben 😉

Nach einem entspannten Tag auf dem gut ausgebauten Campingplatz in Shkoder haben wir uns auf den Heimweg begeben. Aufgrund der Flüchtlingsproblematik und der (vermutlich übertriebenen) Berichterstattung der Medien über die ungarischen Grenzen haben wir uns für die Route über Kroatien, Slowenien und Österreich entschieden. Slowenien haben wir ohne Maut über die Landstraße passiert.  In Österreich sind wir noch zum Großglöckner gefahren… zufällig war dort gerade Traktor-WM und somit gab es um so mehr zu sehen 🙂

Alles in allem wieder ein gelungener Urlaub. Am Bulli haben lediglich die Radläufe etwas stark gelitten. Diese wurden bei den starken Verschränkungen v.a. in den steilen Pisten-Serpentinen von den Reifen nach außen gedrückt.

Leider waren die 2 Wochen viel zu kurz. Wir werden wohl nächstes Jahr wieder einen Teil unseres Urlaubs in den Balkan verplanen 🙂

 

Wir verlassen Theth…

Nach einem kleinen Spaziergang in Theth sind wir gegen Mittag die SH21 zurück nach Skoder gefahren, haben einkauft und uns anschließend auf dem hiesigen Campingplatz am See niedergelassen. Dieser ist nur zu empfehlen (Skoder Lake Resort). Die SH21 geht im übrigen recht schnell zu fahren, da der nicht asphaltierte Anteil nur ca. 1,5h beträgt. Allerdings sieht man dafür auch nicht so viel. Geländetauglich sollte das Fahrzeug aber trotzdem sein, da auch diese Straße einige Serpentinen mit starken Bodenwellen hat.

Steiniger Weg nach Theth

Nach dem Frühstück sind wir zusammen mit Wolfram die SH25 von Koman nach Vau i Dejes gefahren bis sich unsere Wege trennten. Unsere Fahrt ging dann weiter über Shkoder und sollte in Theth enden. Da wir die südliche Route gewählt haben (u.a. über Milan) waren wir auch erst Abends gegen 19.30h in Theth. Gesamt waren das ca. 1h Asphaltstraße und 6-7h Piste mit steilen Serpentinen und vielen Kletterpassagen. Wäre es nicht so trocken gewesen hätten wir das wohl nicht geschafft. Einem Paar mit Landrover wurde 2 Tage zuvor von einheimischen in Skoder davon abgeraten diese Strecke zu fahren. Wir finden es hat sich von den Eindrücken auf jeden Fall sehr gelohnt. Für alle mit 2WD: Allein der asphaltierte Anteil lohnt sich zu fahren. Danach kann man ja wieder umdrehen und zurück fahren. Und ansonsten sollte man schon ordentliche Reifen und ein recht hohes Fahrzeug haben, sonst wird es bei vielen Passagen brenzlig, bzw. unmöglich weiter zu kommen.

Komani Lake

Heut ging es wieder das Stück zurück nach Kukes. In Kolsh sind wir dann die SH5 und weiter die SH22 in Richtung Fierza abgebogen wo wir die Fähre durch den Koman Stausee um 13 Uhr schaffen wollten. 10 vor 13 Uhr waren wir dann auch da und durften gleich einparken auf der Fähre. Auweih was haben die MT-Reifen in den Serpentinen gelitten.

Die anschließende Fährfahrt war einmalig (darum so viele Bilder). Nach 3 Stunden kamen wir dann in Koman an und fuhren mit Wolfram, mit dem wir uns in Koman verabredet hatten, auf den dortigen Campingplatz. Bisher war es der schlechteste Campingplatz in unserem Urlaub.

 

Kukes

Am Morgen ging es erst einmal wieder die ganze Strecke runter und anschließend die kurvige, bergige SH 30 entlang. Ein Stück lang verläuft auch noch eine neu gebaute Autobahn im Tal entlang. Diese sind wir dann bis Kukes und anschließend die SH23 entlang. Die alte Strecke ist sehr steinig, eng und geht am Felsen entlang. Die neu gebaute Straße geht weiter oben entlang und ist sehr breit, dafür sieht man fast nichts vom See. Wir haben uns dann auf eine Wiese am See gestellt und sind noch etwas spazieren gegangen.

Parku Kombetar

Heute war geplant, die SH38 durch den Parku Kombetar zu fahren. Diese ist tip top ausgebaut und asphaltiert… leider nur bis zu einem kleinen Ort mit einer Bar und noch 2-3 Häusern. Da wir durch die Aktion von 2 Tagen zuvor genug von Offroad hatten und der Teil der unasphaltierten Piste nochmal mindestens so groß wie jener der asphaltierten war (hätte Stunden gedauert wenn es überhaupt möglich gewesen wäre), haben wir umgedreht und uns bergab ein nettes Schlafplätzchen gesucht.

Am Abend waren uns noch Schafe und Ziegen inkl. Hirten besuchen.

Tirana

Heute wollten wir uns eigentlich Tirana anschauen. Da wir jedoch bis 16 Uhr einkaufen waren lohnte es sich nicht mehr dann noch mit dem kostenlosen Bus vom City Park (Einkaufszentrum mit bewachtem kostenlosen Parkplatz) aus ins Zentrum zu fahren. Das werden wir aber in einem zukünftigen Urlaub noch nachholen.

Glück im Unglück

Vom Ohrid See ging es früh weiter die E852 / A2 und anschließend die SH3 durch die Berge wo wir vor Qukes auf eine im Bau befindliche Straße die ca. 10m breit war und lediglich geschottert war abgebogen sind. Diese wurde nach einigen Kilometern nur noch 3m breit und hatte wechselnde Straßenbeläge. Nach ca. 10km mit nur noch 10-15 kmh kamen wir an einen Abzweig nachdem es noch viele Meter gut voran ging. Außer ein paar Steinen die den Weg verspehrten war noch alles super. Leider wurde die Straße nach 10 km Luftlinie so gut wie unbefahrbar für einen höher gelegten T4 ohne Allrad. Dazu kamen noch umgeknickte Bäume und ein immer enger werdender Weg. Also Rückzug und einen 5 km zuvor einmündenden anderen Weg genommen. Zwischendurch kam noch die Diakonia Albania (regionaler Ableger der Diakonie) mit einem schicken T3 Syncro entgegen… der Weg wäre auch für größere Fahrzeuge viel zu schmal gewesen. Nach kurzer Zeit wurde auch dieser Weg unbefahrbar. In der Mitte ein halber Meter tiefer Graben, Serpentinen wo gerade so der T4 rum kam gepaart mit 30° Steigungen… und wir ohne 2. Fahrzeug unterwegs. Also umgekehrt und zurück zu einem Abzweig wo noch eine Straße im Tal entlang geht und welche über ein Dorf weiter Richtung Westen führte. Es regnete inzwischen auch noch so stark das einige Teile der Straße durch Flüße gekreuzt wurden. Und dann der entscheidende Fehler… ich habe mich an einer leicht ansteigenden Kurve von Spuren auf der daneben befindlichen leicht abschüssigen Wiese täuschen lassen und wollte darüber fahren um nicht über den felsigen Teil mit enorm hoch heraus schauenden Steinen fahren zu müssen. Leider war das bei dem leicht aufgeweichten Boden ein Fehler und ich kam nicht mehr hoch auf die eigentliche Straße. Weder vorwärts noch rückwärts. Ich rutschte immer weiter Richtung Abhang hinab. Also dann abgestellt und Lage begutachtet, Sandbleche vom Dach geholt und versucht rückwärts heraus zu fahren. Da war leider nichts zu machen… die Vorderräder rutschten immer weiter Richtung Abhang. Nach 10 Minuten kam dann ein albanischer Mercedes(Anm.: was sonst?)-Kleinbus vorbei. Diese rätselten etwas und versuchten dann mich mit ihrem noch weniger Gelände tauglichen Gefährt heraus zu ziehen. Bei diesem Versuch versenkten Sie ihren Bus auch noch im Schlamm. Eine halbe Stunde später kam dann aus dem nächst gelegenen Dorf ein Traktor gefahren. Nach kurzer Hand-und-Fuß-Absprache wurde erst der Mercedes-Kleinbus angeseilt und heraus gezogen und anschließend kam auch unser Bulli frei. Uns vielen viele Steine vom Herzen, denn wir dachten schon wir müssten den Bulli viele Meter weiter unten wieder einsammeln. Dabei hatten wir großes Glück das direkt neben der Stelle ein Dorf war. Zuvor waren wir in Gegenden unterwegs wo im Umkreis von 10 km absolut nichts war und auch kein Auto vorbei kam. Nach dieser Aktion sind wir übervorsichtig den weiten Weg bis auf die E852 zurück gefahren und sind anschließend über Elbasan noch in der Nacht bis auf den Campingplatz bei Tirana gefahren. Auf diesem sind wir bis Samstag geblieben und haben uns von dem Schock erholt.

 

Tripp nach Ohrid

Am nächsten Tag ging es in Veles ein paar Lebensmittel besorgen und anschließend auf die R1312. Eine erstmal angenehme Asphaltstraße welche irgendwann in normale ebene Schotterpiste wechselte und anschließend sich mehr oder weniger anspruchsvoll den Berg hoch schlängelt. Diese ist wohl nur aufgrund der dort gebauten Hochspannungstrasse so gut erhalten. Am Prilep Lake gab es erstmal kurze Mittagspause bis es weiter ging in Richtung Westen. In Izvor sind wir auf die R2246 abgebogen. Wie sich heraus stellte war diese Route nichts für den Bulli. Nur mit gut hochgelegten Geländewagen hätte man diese Strecke bewältigen können. Da wir allein (ohne 2. Fahrzeug) unterwegs waren und weit und breit kein Dorf in sicht haben wir es nach einigen Kilometern abgebrochen und sind zurück gefahren und weiter die A2 in Richtung Süden bis nach Ohrid am Ohrid See. Dort haben wir noch gut gegessen und uns im Regen und bei Dunkelheit einen Schlafplatz gesucht.

Einreise nach Mazedonien

Am nächsten Tag sind wir in Serbien in Richtung Mazedonien aufgebrochen. Anfangs war die Idee jene, die Grenze zu Mazedonien am kleinen Ort Lesnica zu überqueren. Auf halber Strecke kam dann ein Serbe an uns vorbei und hat uns zu verstehen gegeben (Hand und Fuß Kommunikation) das dort ein überschreiten der Grenze nicht möglich ist. OK, also nächster Plan.

Zurück ging die Reise und dann von der 234 die 233 runter Richtung Süden zur Mazedonischen Grenze. Der Langeweile der Grenzbeamten zu urteilen kamen an diesem Übergang nicht wirklich viele Autos vorbei. Entsprechend wollten sie sich noch mit etwas Schokolade und Zigaretten bestechen lassen. Weiter ging es auf der R1207 weiter in Richtung Süden bis zur gut ausgebauten A2 der wir Richtung Osten folgten. Der Plan war hinter dem Dorf Mozhdivnjak auf einer weißen Piste (weiß lt. Google Maps) auf eine benachbarte Piste zu gelangen. Leider scheiterte der Plan sehr schnell an der völlig ausgewaschenen Piste die über einen Berg gehen sollte.

Vermutlich tat sie das auch, allerdings wurde aus der Straße ein Feldweg und aus diesem ein Weg mit 30 ° Steigung und ausgewaschenen Regenläufen für welche die Bodenfreiheit des T4’s dann nicht mehr gereicht hätte. Also umgekehrt und zurück und auf einer gelben Piste Richtung Süden gedüst. Vor Stratsin geht eine gelbe Route in Richtung Süden welcher wir gefolgt sind bis hinter das Dorf Zhivalevo wo danach eine weiße Route nach rechts ab geht. Diese war zwar nur eine Dorfstraße aber erstmal durchgängig asphaltiert. Also sind wir erstmal immer der Straße gefolgt bis Steffi meinte das wir nicht mehr auf der Route sind. Wir haben uns erstmal angeschaut …niemand hat eine Straße abgehen sehen. Also nochmal zurück und nach längerem überlegen festgestellt das die eingezeichnete Straße völlig unsichtbar mehr oder weniger über ein Feld geht. Also über die Wiese auf die Piste und anschließend die anspruchsvolle aber schöne Strecke bis zur R1204 gefahren. Dieser sind wir in Richtung Süden gefolgt wo wir dann auf die A3 trafen. Auf einem von der Straße abgelegenen Platz einer Baustelleneinfahrt kurz vor Veles haben wir dann übernachtet.