Glück im Unglück

Vom Ohrid See ging es früh weiter die E852 / A2 und anschließend die SH3 durch die Berge wo wir vor Qukes auf eine im Bau befindliche Straße die ca. 10m breit war und lediglich geschottert war abgebogen sind. Diese wurde nach einigen Kilometern nur noch 3m breit und hatte wechselnde Straßenbeläge. Nach ca. 10km mit nur noch 10-15 kmh kamen wir an einen Abzweig nachdem es noch viele Meter gut voran ging. Außer ein paar Steinen die den Weg verspehrten war noch alles super. Leider wurde die Straße nach 10 km Luftlinie so gut wie unbefahrbar für einen höher gelegten T4 ohne Allrad. Dazu kamen noch umgeknickte Bäume und ein immer enger werdender Weg. Also Rückzug und einen 5 km zuvor einmündenden anderen Weg genommen. Zwischendurch kam noch die Diakonia Albania (regionaler Ableger der Diakonie) mit einem schicken T3 Syncro entgegen… der Weg wäre auch für größere Fahrzeuge viel zu schmal gewesen. Nach kurzer Zeit wurde auch dieser Weg unbefahrbar. In der Mitte ein halber Meter tiefer Graben, Serpentinen wo gerade so der T4 rum kam gepaart mit 30° Steigungen… und wir ohne 2. Fahrzeug unterwegs. Also umgekehrt und zurück zu einem Abzweig wo noch eine Straße im Tal entlang geht und welche über ein Dorf weiter Richtung Westen führte. Es regnete inzwischen auch noch so stark das einige Teile der Straße durch Flüße gekreuzt wurden. Und dann der entscheidende Fehler… ich habe mich an einer leicht ansteigenden Kurve von Spuren auf der daneben befindlichen leicht abschüssigen Wiese täuschen lassen und wollte darüber fahren um nicht über den felsigen Teil mit enorm hoch heraus schauenden Steinen fahren zu müssen. Leider war das bei dem leicht aufgeweichten Boden ein Fehler und ich kam nicht mehr hoch auf die eigentliche Straße. Weder vorwärts noch rückwärts. Ich rutschte immer weiter Richtung Abhang hinab. Also dann abgestellt und Lage begutachtet, Sandbleche vom Dach geholt und versucht rückwärts heraus zu fahren. Da war leider nichts zu machen… die Vorderräder rutschten immer weiter Richtung Abhang. Nach 10 Minuten kam dann ein albanischer Mercedes(Anm.: was sonst?)-Kleinbus vorbei. Diese rätselten etwas und versuchten dann mich mit ihrem noch weniger Gelände tauglichen Gefährt heraus zu ziehen. Bei diesem Versuch versenkten Sie ihren Bus auch noch im Schlamm. Eine halbe Stunde später kam dann aus dem nächst gelegenen Dorf ein Traktor gefahren. Nach kurzer Hand-und-Fuß-Absprache wurde erst der Mercedes-Kleinbus angeseilt und heraus gezogen und anschließend kam auch unser Bulli frei. Uns vielen viele Steine vom Herzen, denn wir dachten schon wir müssten den Bulli viele Meter weiter unten wieder einsammeln. Dabei hatten wir großes Glück das direkt neben der Stelle ein Dorf war. Zuvor waren wir in Gegenden unterwegs wo im Umkreis von 10 km absolut nichts war und auch kein Auto vorbei kam. Nach dieser Aktion sind wir übervorsichtig den weiten Weg bis auf die E852 zurück gefahren und sind anschließend über Elbasan noch in der Nacht bis auf den Campingplatz bei Tirana gefahren. Auf diesem sind wir bis Samstag geblieben und haben uns von dem Schock erholt.